Außenhaltung
Außenhaltung stelle gerade für Anfänger eine besondere Herausforderung dar. Es ist im Durchschnitt deutlich teurer und mehr Arbeitsaufwand nötig, um ein vernünftiges Gehege zu realisieren.
Will man die Meerschweinchen ganzjährig draußen halten, so sollten mindestens 4 Tiere in einer Gruppe gehalten werden. Beim „Wechselmodell“, also im Sommer draußen und im Winter drinnen im Haus reichen 2-3 Tiere. Möchte man Innen-und Außenhaltung mischen, so ist die Freiluftsaison ca. von Mai bis Oktober, je nach Witterung. Wichtig ist, dass durchgehend nachts 10°C erreicht werden über einen Zeitraum von mindestens einer Woche.
Ein Außengehege muss absolut ein-und ausbruchssicher sein, ansonsten können die Meerschweinchen zu leicht Beute von Wildtieren wie Füchsen, Mardern oder Greifvögeln werden. Auch herumstreunende Katzen haben schon Meeris das Leben gekostet.
Dazu muss das Gehege von allen 6 Seiten (also Dach, Boden und an den Seiten) gesichert werden.
Als Grundgerüst eignen sich dicke Holzbalken. Diese werden mit Volierendraht bespannt. Wichtig ist , den Draht fest am Holz zu verschrauben (am besten mit Unterlegscheiben, damit die Schraubenköpfe nicht durch die Maschen des Drahtes rutschen). Wichtig ist stabilen Vorlierendraht (also KEINEN 6-Eck-Kaninchendraht) zu verwenden, da andere Varianten zu leicht durchgenagt werden können. Der Draht sollte eine Stärke von mindestens 1,2mm und eine maximale Maschenweite von 10mm haben.
Für den Boden eignen sich entweder Gehwegplatten, oder man verlegt Draht auf der kompletten Fläche des Geheges.
Eine weitere Variante ist es, eine Gartenhütte für die Schweinchen umzubauen. Diese gibt es in vielen Größen und Formen. ACHTUNG: Ab einer gewissen Größe braucht man eine Baugenehmigung um das Gartenhaus aufstellen zu dürfen.
Der Vorteil ist, dass solche Hütten auch mit einem Boden erhältlich sind. Die Sicherung ist zu allen 6 Seiten gegeben und man muss selbst nichts mehr nachbessern, außer dass der Holzboden wieder gegen Nässe geschützt werden muss (PVC oder Teichfolie). Auch ein festes, regendichtes Dach ist so garantiert und die meisten Gartenhütten haben fest Türen die man auch abschließen kann.
Hier in der Notstation habe ich mich für eine Kombination aus beiden Möglichkeiten entschieden. Es steht ein festes Gartenhaus zur Verfügung (welches auch die Schutzhütte ersetzt, da sehr gut gedämmt und in meinem Fall sogar beheizt) und zusätzlich gibt es eine Voliere als Freiluftbereich. Meine eigenen Schweinchen können frei entscheiden, ob sie drinnen oder draußen sein wollen.
Die Schutzhütte
Sollen die Meerschweinchen auch im Winter draußen wohnen, brauchen sie eine sogenannte Schutzhütte. Damit ist ein durchgehend trockener und frostfreier Rückzugsort gemeint.
Üblicherweise wird diese aus Holz platten gebaut, in deren Mitte ein Dämmmaterial z.B. Styropor oder Dämmwolle eingelegt wird, also Holz/Dämmmaterial/Holz. Für 4 Tiere sollte die Schutzhütte ungefähr 1,20*0,60m groß sein. Es sollten natürlich alle reinpassen, allerdings sollte man die Hütte nicht zu groß planen, damit die Schweinchen diese mit ihrer Körperwärme aufheizen können.
Hält man eine größere Gruppe (ab ca. 8 Tieren) sollte die Schutzhütte entweder in mehrere „Kammern“ unterteilt werden, wie auf dem Bild zu sehen, oder man stellt 2 Schutzhütten ins Gehege. Das hat den Hintergrund, dass es zwischen den Schweinchen zu Stress kommen kann, wenn es zu eng wird oder dass ranghohe Tiere ein anderes Schweinchen nicht in die Hütte lassen. Daher ist eine Ausweichmöglichkeit von Vorteil.
Beispiele verschiedener Bauarten:
Viele Wege führen zum Ziel. Grundsätzlich sind der künstlerischen Freiheit beim Bau keine Grenzen gesetzt. Werden die oben genannten Grundregeln beachtet, kann jeder Besitzer sich bei der Umsetzung voll entfalten. Vom riesigen Palast bis hin zum zweckmäßigen Kleingruppengehege (mindestens 4qm!) ist alles möglich.